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Stabsarbeit Grossereignis

Einmal jährlich hat die Feuerwehr Rheinfelden eine Übung mit der Feuerwehr Frick zum Thema «Grossereignis». Dabei wird dieses meistens mit einem gestellten Szenario 1:1 mit Gesamteinsatzleitung und Führungsstab durchgespielt. Um auf die Übung mit der Feuerwehr Frick gut vorbereitet und ausgebildet zu sein, haben wir dieses Jahr eine Grund- bzw. Detailausbildung zu diesem Thema angesetzt.

Zur Übung konnten 15 Offiziere, angehend Offiziere und Mitglieder der Stabsgruppe (Führungsunterstützung) begrüsst werden. Nach der Begrüssung und Zielbekanntgabe, wurden die Anwesenden in fünf Gruppen (je 3 Teilnehmer) eingeteilt und auf die fünf vorhandenen Posten verteilt. Die Gruppen hatten nun 20 Minuten Zeit, den zugeteilten Posten aufzuarbeiten, so dass die Aufgaben und Funktionen anschliessend den anderen Teilnehmern erklärt werden konnten. Der Kreativität war dabei keine Grenzen gesetzt und es war auch gewünscht, dass es nicht einfach nur ein Vortrag oder eine Präsentation sein sollte.

Um 19:55 Uhr starteten wir mit dem ersten Posten. Dort wurden die Themen «Kommunikation und Übermittlung» behandelt. Zuerst gab es einen kurzen Theorieblock zu den verschiedenen Kommunikationsmitteln und -wege und für was ein Sichter und ein Meldeläufer eingesetzt werden können. Anschliessend sollten die Teilnehmer selbständig auf dem Flipchart den Weg einer neuen Meldung aufzeigen, und zwar vom Eingang der Meldung über die Triage zum Einsatzleiter und weiter zum Ausgang. Speziell wichtig ist, dass bei einem Grossereignis eine «Verbindungsliste» geführt wird, wo die verschiedenen internen wie externen Partner gelistet sind und wie diese erreichbar sind (Funkkanal, Telefonnummer, usw).

Vom diesem Posten ging es weiter zum Posten im Atemschutzraum. Diese Gruppe hatte die Aufgaben die weiteren möglichen Formulare zu erklären wie Problemerfassung nach FOSS (Front, Ordnung, Sanität, Spezial), Massnahmen, Pendenzen, Mittel, Zeitplan und Ablöseplanung. Auch hier wurden die Teilnehmer der anderen Gruppen wieder aktiv zum Mitmachen animiert in dem sie die vorhanden Formulare in die Reihenfolge bringen sollten, wie schnell im Einsatz die Formulare eingesetzt werden könnten. An diesem Posten wurde speziell auf die Mitteltabelle hingewiesen. Im Einsatzfall eines Grossereignisses ist diese für den Einsatzleiter von grosser Bedeutung, da er damit auf einen Blick sieht, welche Organisationen sind vor Ort und mit welchen Mitteln (Fahrzeuge, Geräte, Personal). Darauf wird auch notiert, ab wann die Einsatzmittel vor Ort sind bzw. wie lange diese allenfalls zur Verfügung stehen. Darauf kann der Ablöseplan aufgebaut werden.

Am Posten 4 ging es um die sechs Absprachepunkte, das Formular 1. Führung sowie um den Ablauf und den Aufbau eines Rapports. Vorallem bei grossen Ereignissen, welche auch von der Dauer her länger dauern sind Rapporte unerlässlich. Dabei werden alle anwesenden internen wie externen Partner auf den gleichen Stand gebracht, Probleme aufgenommen und Anträge besprochen. Der Rapport wird vom Stabschef koordiniert und geführt, so dass der Einsatzleiter sich voll und ganz auf die vorgebrachten Informationen, Probleme und Anträge konzentrieren kann. Die Funktion des Gesamteinsatzleiters wird normalerweise nach einer gewissen Zeit von der Polizei übernommen und die Feuerwehr ist danach innerhalb des Stabes als «Fachbereich Feuerwehr» vertreten. Dies haben wir anlässlich der Übungen 2024 mit Frick und der KAPO so beübt.

Die Gruppe vom Posten 4 hat sich für ihr Aufgabengebiet «Lagerkarte, Journalführung und Einsatzpläne» ein Szenario ausgedacht und die Teilnehmer eine den Einsatz eingebunden. Es wurde eine Lagekarte gezeigt, welche die Teilnehmer studieren konnten. Danach wurde von drei Personen eine Feststellung abgefragt. Ziel dieser Aufgabe war, dass die Teilnehmer eine bestehende Lagekarte lesen und verstehen können. Um die Teilnehmer auch in Bezug auf die Journalführung zu beüben wurden entsprechende Formulare an die Hälfte der Anwesende verteilt. Die andere Hälfte meldet sich bei der Übungsleitung (bzw. Einsatzleitung) und nahm fiktive Aufträge entgegen und gab Rückmeldungen. Die Teilnehmer mit dem Journal mussten die wichtigen und unwichtigen Aussagen filtern und entsprechend im Journal eintragen.

Für den letzten Posten war eine Theorielektion angesetzt. Hierbei ging es um die Vermittlung der verschiedenen Ereignisstufen «Alltagsereignis», «Grossereignis» und «Katastrophe», der Aufgaben von Einsatzleiter und Stabschef sowie welche möglichen Externen Partner könnten vorhanden sein (z. B. Polizei, Sanität, Medien, usw).

Die Übungsleitung bedankt sich hiermit bei allen Anwesenden fürs Mitmachen und die tollen und kreativen Ideen zum Übermitteln der Aufgaben.

Um das Gehörte und Gelernte gleich umzusetzen, wurde durch die Übungsleitung ein Einsatzleiter und ein Stabschef bestimmt und an alle Teilnehmer die Alarmmeldung bekannt gegeben «Brand-Gross, in Rheinfelden, Explosion und Brand in der Marktgasse, gegenüber Rathaus, verletzte Personen und Brand». Die Teilnehmer wären nun von zu Hause eingerückt und wurden daher durch die Übungsleitung in die Fahrzeughalle geschickt. Der Einsatzleiter und der Stabschef erhielten nun die nötigen Informationen zur «aktuellen Lage» sowie zum «Ereignis». Als Szenario wurde angenommen, dass in der Altstadt von Rheinfelden zwei Gebäude explodiert sind, verschiedene Gebäude in Flammen standen, ein Kleintransportern aufgrund der Explosion verunfallt war und es mehrere Verletzte gab. Nach einer kurzen Absprache erteilte der Einsatzleiter seinem Stabschef den Auftrag einen Einsatzleiterstandort (KP, Kommandoposten) mit den vorhandenen Mitteln einzurichten. Nach dem der Stabschef mit seinem Auftrag losgezogen war, erhielt der Einsatzleiter von der Übungsleitung weitere Informationen von der Situation, welche er am Ereignisort angetroffen hat. Mit diesen Informationen begab sich der Einsatzleiter dann an den Einsatzleiterstandort und informierte dort seinen Stabschef, die Lagekarten- und Journalführung und erteilte die ersten Befehle und Aufträge.

Ziel dieser Einsatzübung war einen KP einzurichten und die Chargen innerhalb des KPs zu verteilen.

Als letzter Punkt dieser Übung stand die neue Alarmierung und die angepasste Ausfahrtsordnung auf dem Programm. Es wurden einige Dinge durch das Kommando angepasst und an der heutigen Übung wurden alle auf den neuesten Stand gebracht sowie offenen Fragen dazu geklärt.

Bericht: Sandra Baumgartner