Schlussübung Feuerwehr Rheinfelden
von Marco Bischoff | 08.11.2009 | Übungen 2009
Rheinrettungsdienst setzt erstmals Neufundländerhund zur Rettung ein Die Feuerwehr Rheinfelden besitzt zwei Rettungsboote. Das Stammboot Zähring 81 mit dem Namen “Anita” ist leider seit dem Vandalenakt Anfangs Oktober ausser Gefecht gesetzt und liegt zur Zeit in der Werft für die Schadensaufnahme. Der Schaden ist so hoch, das er eventuell einem Totalschaden nahe kommen kann.
Das zweite Boot (Zähring 82, ein Gummiboot mit Motor) ist normalerweise im Schwimmbad Rheinfelden stationiert. Zähring 82 wird mehrheitlich für den unteren Teil des Rhein-Abschnittes 1 in Einsatz gebracht, unterstützt aber auch das Boot Zähring 81 flussaufwärts. Der Rhein-Abschnitt 1 erstreckt sich über rund 8 km, weshalb mehrere Boote im Einsatz notwendig sind, da der schnellstmögliche Zeitpunkt des Eintreffens eines Bootes bei der zu rettenden Person entscheidend für den Erfolg ist.
Im Einsatz arbeiten der Rheinrettungsdienst der Feuerwehr Rheinfelden Schweiz, die Bootsführer und Taucher des DLRG der Ortsgruppe Bad. Rheinfelden, Führungselemente der Feuerwehr Rheinfelden Schweiz und der Feuerwehr Bad. Rheinfelden auf und am Rhein eng zusammen.
Die Übungssituation sah vor, dass eine Person ins Wasser gesprungen war, aber sich dabei verletzte und es diese zu retten galt. Nach der erfolgreichen Rettung und der Übergabe an der Patientenübergabestelle Schifflände war es ein Kajakfahrer, welcher in Bedrängnis kam und nach Hilfe schrie. Zuerst wurde der Fahrer gerettet und anschliessend das Kajak. Dies kommt doch immer wieder vor, dass sich Boote oder Pontons selbstständig machen und vom Rheinrettungsdienst wieder “eingefangen” werden.
Ausgerechnet zur Schlussübung war auch noch der Motor am Boot der DLRG (Deutsche Lebensrettungs-gesellschaft) defekt, sodass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit leider nicht gezeigt werden konnte.
Die Sanitäterin Daniela Uebelhart hat mit Ihrer Hündin Lesley dieses Jahr hart gearbeitet. Die Neufundländerin ist 4 Jahre alt und soll bei zukünftigen Rettungen von Menschen auf dem Rhein auch zum Einsatz kommen. Heute zeigte Sie ihr Können.In ihren Heimatorten werden die bis zu 80 Kilogramm schweren Neufundländer in Wasserarbeitsgruppen (Vereinen) dazu ausgebildet, Puppen, Boote und Menschen aus dem Wasser zu ziehen. Dabei können die Hunde, die zwischen den Zehen sogar kleine Schwimmhäute haben, bis zum Achtfachen ihres eigenen Körpergewichts ziehen.
Strassenrettung durch die Pioniere Hydraulische Bergungssysteme unter Hochdruck helfen die harten Bauteile von einem Personen-, einem Lastwagen, einem Bus oder sogar einem Eisenbahnwagon zu „knacken“ und eingeklemmte Personen somit schonungsvoll, aber auch so schnell wie möglich aus der unschönen Situation zu befreien. Eine permanente Abstimmung durch den Rettchef der Feuerwehr mit der medizinischen Betreuung, welche durch die Sanität 144 oder die Feuerwehrsanitäter sichergestellt wird, hilft den Einsatz meistern.
Die für die Übung gestellte Ereignissituation stellte die Einsatzkräfte von Rheinfelden vor grosse Herausforderungen. Ein PW war unter einem Baubagger eingeklemmt und es galt die Insassen möglichst schnell aus dem stark havarierten Fahrzeug zu bergen und der Sanität zu übergeben. Schwergewichte waren die ruhige, sowie leise Kommunikation und die sichere Handhabung der Geräte. Nach Eintreffen der Feuerwehr wurde durch Sicherung des Fahrzeuges gegen abrutschen oder wegrollen sicher gestellt, dass sich während der Arbeiten nichts mehr unkontrolliert bewegen konnte. Während diesen zeitaufwändigen Sicherungsarbeiten wurde der Patient immer betreut. Auf die Sicherheit für den Patienten und natürlich auch für die Helfer wurde sehr grossen Wert gelegt. Ist doch zum Beispiel ein während den Rettungsarbeiten plötzlich losgehender Airbag (heute sind je nach Fahrzeugtyp bis zu acht Airbags eingebaut) ein grosses Risiko, dass sich die in diesem Moment vor dem Airbag befindende Person verletzen kann.
Brandbekämpfung am historischen Rathaus Der Brandausbruch im Innenhof des Rathauses liess Schlimmes ahnen. Das imposante Rathaus mit seiner barocken Fassade und den Wappen, dem trutzigen Turm, der Gerichtslaube und dem schönen Innenhof mit der stolzen Freitreppe wurden von Rauchschwaden verschleiert. Diverse Rettungen von Personen wurden mit höchster Priorität befohlen und die Brandbekämpfung so schnell als möglich in Angriff genommen.Zur Rettung wurde auch die Autodrehleiter eingesetzt, welche gerade in der Altstadt mit dem abknickbaren Teil im oberen Drittel unersetzbare Dienste leisten kann. Bei der Brandbekämpfung galt es genügend Schlauchvorrat bereit zu legen und die Rohrführergrundsätze einzuhalten.
….und am Schlussfest Am folgenden Apéro und Nachtessen im Magazin Riburgerstrasse, welches übrigens nächstes Jahr 10 Jahre alt wird, hatten die Gäste, Angehörige und Feuerwehrleute sich einiges zum vergangenen Feuerwehrjahr und seinen vielen Einsätzen im 2009 zu erzählen. Während Bilder und Filme der vergangenen 365 Feuerwehrtage mehr im Hintergrund gezeigt wurden, standen die Ehrungen und Beförderungen sicherlich im Vordergrund. Werner Hassler ist in der Gemeindeführung für die Feuerwehr Rheinfelden zuständig und gibt nun nach erlebnisreichen zwölf Jahren diese Aufgabe weiter. Er führte in seiner Abschiedsrede markante Meilensteine auf, worauf er die Nennung und seine Beförderung zum Feuerwehrmann ehrenhalber entgegen nehmen konnte.
Ehrungen:
Sandra Baumann 10 Jahre Claudio Besenzoni 10 Jahre Daniel Wunderlin 30 Jahre
Beförderungen:
Sandra Uebelhart zum Gefreiten Monika Hoffmann zum Gefreiten Philipp Büchele zum Korporal
FACTS 2009
[twocol_one]Anzahl Feuerwehrangehörige:[/twocol_one] [twocol_one_last]85 (Stand Liste AGV)[/twocol_one_last] [twocol_one]Einsätze im 2009 waren es 65 (bis zum 06.11.09)[/twocol_one] [twocol_one_last](Im Vergleich zu 58 Einsätze im 2008)[/twocol_one_last] [twocol_one]Brand:[/twocol_one] [twocol_one_last]14 Einsätze[/twocol_one_last]
[twocol_one]Brandmeldeanlage BMA:[/twocol_one] [twocol_one_last]21 Einsätze[/twocol_one_last] [twocol_one]Oel:[/twocol_one] [twocol_one_last]3 Einsätze[/twocol_one_last] [twocol_one]Unfallrettung:[/twocol_one] [twocol_one_last]3 Einsätze[/twocol_one_last]
[twocol_one]Tierretuung:[/twocol_one] [twocol_one_last]1 Einsatz[/twocol_one_last] [twocol_one]Wasser:[/twocol_one] [twocol_one_last]5 Einsätze[/twocol_one_last]
[twocol_one]Div. Hilfeleistungen:[/twocol_one] [twocol_one_last]10 Einsätze[/twocol_one_last] [twocol_one]Rheinrettungsdienst:[/twocol_one] [twocol_one_last]8 Einsätze[/twocol_one_last] [divider] Es waren gesamthaft 567 Mann im Einsatz.
Es wurden 1251 Einsatzstunden geleistet.